20.03.2017 - Über 600 Experten trafen sich am Wochenende zur 13. Auflage des Notfallmedizinischen Forums am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Unter dem Motto „Willkommen in der Wirklichkeit" standen die Vorträge in diesem Jahr unter zwei wesentlichen Themenschwerpunkten. Zum einen wurde die Versorgung im Rahmen von Terroranschlägen und dem besonderen Gesichtspunkt von sogenannten „Massenanfällen" beleuchtet. Zum anderen standen die neuen Versorgungsstrukturen für die notfallmedizinische Versorgung im Fokus.
Terroranschläge vor der Haustüre: Auf den Ernstfall vorbereitet
„Im Jahr 2016 mussten wir erleben, dass Terroranschläge und Gewaltausbrüche auch in Deutschland Realität geworden sind", erläutert Chefarzt PD Dr. Michael Dinkel die Brisanz des Themas. Mit den Anschlägen in Würzburg und Ansbach wird deutlich, dass diese besonderen Einsätze auch direkt vor unserer Haustüre geschehen. Auf diesen Ernstfall vorbereitet zu sein ist ein wesentliches Anliegen der Veranstalter.
Im Notfall künftig eine zentrale Anlaufstelle
Mit dem Neubau am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt sollen neue Wege, insbesondere in der notfallmedizinischen Versorgung, gegangen werden. Neben der Überwindung der Sektorengrenzen zwischen ambulantem und stationärem Angebot am neuen Campus stellt die Zentralisierung der Notaufnahme einen wesentlichen Vorteil für Patienten, aber auch die Rettungsdienste dar. „Im neu entstehenden Zentrum für klinische Medizin (ZkM), dessen Richtfest in der vergangenen Woche begangen wurde, werden die baulichen Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen geschaffen, um die Patienten im Notfall optimal zu versorgen", freut sich Prof. Dr. Bernd Griewing über den Baufortschritt. Insbesondere die Abstimmung mit den Rettungsdiensten, für die im Notfall künftig eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung steht, sowie die telemedizinische Anbindung sind wesentliche Vorteile für die notfallmedizinische Versorgung im Landkreis. Aktuelle Themen, wie beispielsweise Mehrtransporte zwischen den einzelnen Einrichtungen in Bad Neustadt, wurden im Rahmen des Symposiums diskutiert und sollen mit dem neuen Campus bald der Vergangenheit angehören.
Telemedizin für den Notfall – ein Projekt für ländliche Regionen?
In diesem Zusammenhang wurden auch die weiteren Einsatzmöglichkeiten der Telemedizin diskutiert. „Im Rettungsdienst zeigt sich, dass der Tele-Notarzt einen wesentlichen Beitrag zu einer exzellenten medizinischen Versorgung und zum optimalen Ressourceneinsatz beitragen kann", schildert Chefarzt PD Dr. Michael Dinkel die Vorteile insbesondere mit Blick auf die Notfallversorgung in ländlichen Regionen. „Die Abgrenzung zu den Aufgabengebieten der Notfallsanitäter ist derzeit nicht konkret definiert, was im Notfall zu unnötigen Abstimmungsschwierigkeiten führen kann", zeigt Dinkel die Problematik auf. Eine optimale Planung durch die Ärztlichen Leiter der Rettungsdienste sei daher unerlässlich, um eine gute qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, vor allem bei typischen Notfällen wie Schlaganfällen oder einem Herzinfarkt.
Auf Grundlage neuer taktischer Vorgabe erlebten die Teilnehmer in der Praxisdemonstration eine Sichtung mit modernen Hilfsmitteln. Durch den Einsatz einer Drohne wurde eindrücklich gezeigt, dass die moderne Entwicklung auch vor der Medizin nicht anhält und eine wesentliche Unterstützung sein kann, wovon sich Staatssekretär Gerhard Eck als Ehrengast selbst überzeugen konnte.
Pressekontakt:
Annekatrin Höppner
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