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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 28.03.2025

"Kurzschluss im Gehirn": 2. Epilepsie-Symposium am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt

Am Samstag, den 5. April 2025, lädt die Klinik für Akutneurologie / Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin zum zweiten Epilepsie-Symposium am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt ein. Patienten, Angehörige, Fachpublikum und Interessierte haben die Möglichkeit, sich umfassend über Epilepsie zu informieren. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Gelegenheit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen.

Epilepsie ist eine häufige chronische Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann. Jährlich erkranken rund 40.000 Menschen in Deutschland, insgesamt sind etwa eine Million betroffen. In jungen Jahren entstehen epileptische Anfälle meist durch angeborene oder frühe Entwicklungsstörungen des Gehirns, während im höheren Alter Stoffwechselstörungen, Gehirnverletzungen oder Schlaganfälle häufige Auslöser sind. Epileptische Anfälle entstehen durch unkontrollierte elektrische Entladungen der Nervenzellen. „Man kann sich das wie einen Kurzschluss im Gehirn vorstellen“, erklärt Dr. Tobias Knieß, Epileptologe und Chefarzt der Klinik für neurologische Rehabilitation am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Diese Entladungen können zu Muskelzuckungen, Krampfbewegungen und Veränderungen im Bewusstsein führen. 

„Die korrekte Diagnose ist eine große Herausforderung und erfordert hohe fachliche Kompetenz“, warnt Dr. Tobias Knieß. „Eine falsche oder leichtfertige Epilepsiediagnose kann fatale Folgen haben. Bis zu 40 Prozent der Epilepsiediagnosen sind leider falsch.“ Menschen, die plötzlich das Bewusstsein verlieren, Zuckungen zeigen und Erinnerungslücken haben, könnten einen epileptischen Anfall erlitten haben. „Nach dem ersten Vorfall muss unbedingt abgeklärt werden, ob ein Wiederholungsrisiko besteht“, betont Irena Kirova, Oberärztin der Klinik für Akutneurologie / Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin. Die Unterscheidung zwischen Epilepsie und anderen plötzlichen Ereignissen wie einem Kreislaufkollaps oder einem Schlaganfallvorboten ist für Laien schwierig. Eine präzise Beobachtung des Anfalls durch Augenzeugen ist daher entscheidend für eine korrekte Diagnose. 

Die Diagnose Epilepsie kommt für viele Menschen überraschend. Doch der Großteil der Patienten kann mit der Erkrankung gut leben und führt oft ein weitgehend normales Leben. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie sind dabei entscheidend für den Behandlungserfolg. „Dank moderner Behandlungsansätze ist Epilepsie heute gut therapierbar“, erklärt Dr. Hassan Soda, Chefarzt der Klinik für Akutneurologie / Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin. „Mit einer individuell abgestimmten Therapie können viele Patienten nicht nur symptomfrei bleiben, sondern erleben auch nur geringe Einschränkungen in ihrer Lebensführung.“

Im Rahmen des zweiten Epilepsie-Symposiums werden Spezialisten rund um Dr. Tobias Knieß, Irena Kirova sowie Dr. Hassan Soda verschiedene Aspekte der Epilepsie behandeln. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Semiologie bei Epilepsie, die den Verlauf und die klinische Form eines Anfalls beschreibt. Es wird thematisiert, wie Angehörige Anfälle gezielt beobachten können, um eine genauere Klassifikation zu ermöglichen und eine individuellere medikamentöse Behandlung zu fördern. Ein weiterer Vortrag widmet sich den arbeitsmedizinischen Einschränkungen in bestimmten Berufsgruppen, und es wird über mögliche neuropsychologische Defizite bei Epilepsie sowie deren Behandlungsmöglichkeiten informiert. Zum Abschluss erhalten die Teilnehmer Informationen zu geeigneten Freizeitaktivitäten und Sportarten für Menschen mit Epilepsie und werden ermutigt, trotz der Erkrankung aktiv zu bleiben.

Die Fachvorträge im Überblick: Verhalten im Notfall – Wie verhalte ich mich richtig bei einem epileptischen Anfall? (Irena Kirova), Nicht alles was zuckt ist ein Anfall, nicht alles was Anfall ist zuckt. (Dr. med. Tobias Knieß), Hilfsmittel bei Epilepsie (Dipl. Soz. Päd. Simone Fuchs), Berufswahl und Arbeitssicherheit bei Epilepsie (Peter Brodisch), Neuropsychologische Diagnostik und Therapie (Vivien Vorndran), Epilepsie und Freizeit (Marius Stan).

Das zweite Epilepsie-Symposium findet am 5. April 2025 von 9 bis 13 Uhr am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt in der Klinik für Neurologie (Haus 8) statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung bitte bis 1. April 2025 unter Telefon 09771 908-83100 oder per Mail an info.akutneurologie(at)campus-nes.de. Programm und weitere Informationen unter www.campus-nes.de



Pressekontakt:
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | Unternehmenskommunikation
Katrin Schmitt | T. +49 9771 66-26100 | kommunikation@campus-nes.de

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