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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 19.10.2024

Premiere des RHÖNER Notfallsymposiums – Ein voller Erfolg

Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt veranstaltete am 18. Oktober gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) erstmalig das RHÖNER Notfallsymposium und gab ein aktuelles Update zur präklinischen und klinischen Akut- und Notfallmedizin. Mit rund 150 Teilnehmenden fand das neue Fortbildungsformat großes Interesse bei allen notfallmedizinisch arbeitenden Berufsgruppen.

In der präklinischen und klinischen Akut- und Notfallmedizin stehen die Verantwortlichen oft vor der Herausforderung, ohne umfangreiche Diagnostik wie Laborwerte und interdisziplinären Austausch schnell lebenswichtige Entscheidungen treffen zu müssen. Präklinische Notfallmedizin beinhaltet hierbei die Notfallversorgung außerhalb geeigneter medizinischer Einrichtungen durch Rettungsdienst und Notärzte. Als klinische Akut- und Notfallmedizin wird die Versorgung von Notfall- und Akutpatienten im Krankenhaus bezeichnet – in der Regel in einer Notaufnahme. Das erstmalig in Bad Neustadt stattgefundene RHÖNER Notfallsymposium rückte alle notfallmedizinisch arbeitenden Berufsgruppen in den Fokus und bot ihnen die Möglichkeit eines kollegialen Austausches und der Vertiefung vorhandenen Fachwissens.

Dr. Hassan Soda (Klinik für Akutneurologie/Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin) und Dr. Michael Schneider (Zentrale Notaufnahme – Klinische Akut- und Notfallmedizin) eröffneten das erstmals in dieser Form stattfindende Symposium und stimmten die Teilnehmenden auf ein vielseitiges Programm ein. Die beiden Chefärzte hatten die Veranstaltung initiiert. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Ärztlichen Bezirksbeauftragten Rettungsdienst (ÄBRD) Rettungsdienstbezirk Unterfranken, Dr. Martin Kraus sowie dem Bezirksgeschäftsführer und Beauftragten der Bergwacht Unterfranken vom BRK, Harald Erhard. Ralf Baumeister, Kreisgeschäftsführer BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld, freute sich über die neue Veranstaltung und bedankte sich bei allen Beteiligten für die stets gute und professionelle Zusammenarbeit in der Notfallmedizin – im Sinne einer optimalen patientengerechten medizinischen Notfallversorgung – zwischen dem BRK und den Kliniken am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.

Nach seiner Begrüßungsrede bedankte sich Baumeister gemeinsam mit Dr. Soda bei Uwe Kippnich (Koordinator für Sicherheitsforschung beim Bayerischen Roten Kreuz, Landesgeschäftsstelle München) für sein großes Engagement im Rahmen der Veranstaltungsorganisation. Er hat den Angel-Workshop mit aus der Taufe gehoben und diesen maßgeblich über viele Jahre mitentwickelt. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt und dem BRK im Bereich der Notfallmedizin verlässt Uwe Kippnich das Organisationsteam der etablierten Fortbildungsveranstaltung. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt den Staffelstab zu übergeben, so Kippnich. „Der Angel-Workshop ist erwachsen geworden. Mit der Weiterentwicklung des Workshops hin zu einem notfallmedizinischen Symposium gelang den Verantwortlichen ein Übergang der die erfolgreiche Fortführung auch in Zukunft sicherstellt“, sagt Uwe Kippnich.

Rund 150 Teilnehmende aus ganz Unterfranken, darunter ärztliches und notärztliches Personal, Rettungsdienstmitarbeitende, medizinisches Fachpersonal und Interessierte, informierten sich vergangenen Freitag beim ersten RHÖNER Notfallsymposium in ausgewählten Fachvorträgen, einer Praxisdemonstration und anschaulichen Fallvorstellungen rund um die präklinische und klinische Akut- und Notfallmedizin. Das neue Format bildete das gesamte Spektrum der modernen notfall- und akutmedizinischen Versorgung ab. „Mit dem RHÖNER Notfallsymposium wollen wir der präklinischen Rettungs- und Notfallmedizin sowie der klinischen Akut- und Notfallmedizin gleichermaßen eine Plattform bieten - vom Rettungswagen bis in den Schockraum und darüber hinaus“, erklärt Dr. Michael Schneider das neue Konzept. Heute sei die präklinische Versorgung von Notfallpatienten ein eigenständiger und unverzichtbarer Fachbereich innerhalb der Notfallmedizin, dessen strukturelle Gegebenheiten und berufsspezifische Ausbildung es auch in den Zentralen Notaufnahmen zu etablieren gilt, ergänzte der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme. So könne bei steigenden Patientenzahlen eine gute und effektive Versorgung sichergestellt werden.

Vom Angel-Workshop zum RHÖNER Notfallsymposium

Vorgänger des neuen Veranstaltungsformates war der Angel-Workshop. Diesen hat der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt nunmehr seit über 10 Jahren mit notfallmedizinischen Schwerpunktthemen, großem Engagement, hoher Expertise und viel Leidenschaft zur Notfallmedizin durchgeführt. „Der Workshop hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Von einem fachspezifischen Seminar hin zu einer interdisziplinären Weiterbildungsveranstaltung für die präklinische und klinische Notfallmedizin – mit all ihren Schnittstellen, deren reibungsloses Ineinandergreifen Voraussetzung für eine patientengerechte medizinische Versorgung ist“, erklärt Dr. Hassan Soda. Im Notfall sei jede Minute entscheidend. „Besonders für anschauliche Fallbeispiele möchten wir deshalb eine Plattform bieten, um notfallmedizinisches Fachwissen aus beiden Fachbereichen auszutauschen, damit wir im Ernstfall bestens vorbereitet sind“, ergänzt Soda.

Präklinische und klinische Akut- und Notfallmedizin: Vom Rettungswagen bis in den Schockraum

Im ersten Teil der Veranstaltung stand die präklinische Akut- und Notfallmedizin im Mittelpunkt: Die medizinische Versorgung von Betroffenen im Verlauf der Rettungskette außerhalb des Krankenhauses. Anhand verschiedener Fallvorstellungen aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Aschaffenburg wurde noch einmal deutlich, wie wichtig Teamarbeit in der Notfallversorgung ist. Unter anderem stellte Paul Justice, Geschäftsführer beim Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralamierung Würzburg, das Fallbeispiel einer Massenkarambolage auf der Bundesautobahn A3 vor: „Dieser schwere Verkehrsunfall forderte mehrere Verletzte und war eine besondere Herausforderung für das präklinische Einsatzmanagement“, betont Justice, der selbst als Organisatorischer Leiter in Zusammenarbeit mit dem Leitenden Notarzt diesen nicht-alltäglichen Einsatz souverän abwickelte.

Nach der Pause lag der thematische Schwerpunkt der Vorträge auf der klinischen Akut- und Notfallmedizin. Den Übergang veranschaulichte in seinem Vortrag Dr. Benedikt Stubner, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt. Er berichtete eindrucksvoll über seine Arbeit als Notarzt in der schweizerischen Luftrettung. Gegenüber dem Rettungsdienst am Boden hat die Luftrettung vor allem einen Zeitvorteil. Auch in der Notfallradiologie ist die Zeit auf dem Weg zum Behandlungserfolg ein besonders kritischer Faktor. Den abschließenden Vortrag hielt Dr. Lukas Lehmkuhl. Der Chefarzt der Klinik für diagnostische Radiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, zeigte die aktuellen Standards der modernen Bildgebung in der klinischen Akut- und Notfallmedizin. Bildgebung sei ein zentraler Bestandteil einer professionellen Notfallversorgung, betonte Lehmkuhl.

Praxisdemonstration: Flugvorführung mit der Drohne

Für die Teilnehmenden des Notfallsymposiums bestand die Möglichkeit, eine Drohne aus nächster Nähe in Aktion zu sehen und mehr über ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu erfahren. Bei einer eindrucksvollen Flugvorführung durch das ehrenamtliche Drohnen-Team der Bergwacht Bayern Region Rhön-Spessart vom Bayerisches Rotes Kreuz wurde dem Publikum die Funktionsweise der Drohne als neues Glied in der Rettungskette demonstriert. Die Drohne sei ein wichtiges Einsatzmittel bei Sucheinsätzen von vermissten Personen, erklären die Spezialisten Robert Heinrich und Marcel Schäfer. „Per Bildschirm und den Koordinaten können die Einsatzkräfte dann die vermisste Person lokalisieren“, sagt Schäfer. Damit sei eine schnelle Rettung des Verletzten möglich. Die Demonstration hat eindrucksvoll gezeigt, dass Drohnen die Rettungskette sinnvoll ergänzen und damit mehr Personen das Überleben ermöglichen.

Neben den interessant aufbereiteten Themen, kam es zwischen den unterschiedlichen Akteuren des alltäglichen Notfalleinsatzes immer wieder zum Austausch untereinander. Am Ende der Veranstaltung zeigten sich die Organisatoren und die Teilnehmenden gleichermaßen zufrieden – eine gelungene Premiere des RHÖNER Notfallsymposiums, auf die im nächsten Jahr eine Wiederholung folgen soll.

 

Pressekontakt
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | Unternehmenskommunikation
Katrin Schmitt | T. 09771 66-26100 | kommunikation@campus-nes.de
 

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