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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 14.11.2016

RHÖN-Kreisklinik als eine der ersten Kliniken bundesweit „für Diabetespatienten geeignet“

14.11.2016 - Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetespatienten in einer Klinik behandelt. Sie wollen sicher sein, dass ihre Grunderkrankung kompetent berücksichtigt wird, auch wenn sie sich etwa wegen eines Eingriffs an Leiste oder Leber in eine Klinik begeben, die über keine diabetologische Fachabteilung verfügt. Sie möchten sich darauf verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel bedarfsgerecht überwacht wird, die Narkose auf ihre Diabetes-Erkrankung abgestellt ist oder Notfallequipment für den Fall einer Blutzuckerentgleisung bereit steht. Diesen Patienten bietet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) mit dem Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" eine nützliche Orientierung. Als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland hat die DDG die RHÖN-Kreisklinik zertifiziert.

Dr. Rainer Kuhn, Ärztlicher Direktor der RHÖN-Kreisklinik, beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Diabetes:

Was ist überhaupt Diabetes und wie macht er sich bemerkbar?

Diabetes umfasst verschiedene Erkrankungen, deren Kennzeichen ein erhöhter Blutzuckerspiegel ist. Zugrunde liegt ein absoluter Insulinmangel oder eine ungenügende Insulinwirkung (= Insulinresistenz), - oder eine Kombination aus beidem. Lange Zeit kann Diabetes unbemerkt bleiben, - erhöhte Blutzuckerwerte stellen einen großen Risikofaktor für Gefäßverkalkung dar (Arteriosklerose). Eine höhergradige Blutzuckerentgleisung (z.B. anhaltend Werte über 300mg im Blut) gehen einher mit starkem Durst, Gewichtsverlust und Schwächegefühl, weil mit der hohen Zuckerausscheidung im Urin auch viel Flüssigkeit verloren geht. Im Weiteren drohen Komplikationen wie eine Übersäuerung des Blutes, die sich in starker Atemnot bemerkbar macht. Hier ist eine stationäre intensivmedizinische Behandlung unbedingt erforderlich.

Man spricht im Rahmen von Diabetes-Erkrankungen vom Typ 1 und dem Typ 2. Wie unterscheiden sich diese zwei Typen?

Der Typ 2-Diabetes ist immunologisch bedingt: es kommt durch Immunmechanismen zu einer Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, sodass ein absoluter Insulinmangel vorliegt. Typ 2-Diabetes kann in jedem Alter, oft schon bei Kindern, auftreten.

Wesentlich häufiger ist der Typ 2-Diabetes, auch Alterszucker genannt. Hier liegt bei anfangs erhöhten Insulinspiegeln im Blut eine erniedrigte Wirkung des Hormons vor (Insulinresistenz), im weiteren Verlauf fällt dann auch die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse ab, weil die entsprechenden Beta-Zellen zugrunde gehen. Typ 2-Diabetes ist sehr stark erblich bedingt, die entscheidenden Manifestationsfaktoren sind Übergewicht und Bewegungsmangel (metabolisches Syndrom).

Was können Patienten präventiv tun?

Vorbeugen kann man nur einem Diabetes mellitus Typ 2, der immunologische Diabetes (Typ 1) ist dagegen schicksalhaft. Die entscheidende Maßnahme ist es, ein Normalgewicht anzustreben oder zu behalten. Dazu helfen die richtige Ernährung (Obst, Gemüse oder Salat und weniger Fette und „süße" Kohlehydrate) und regelmäßiger Sport. Wichtig ist ein Ausdauertraining, das auch mit einem Pulsanstieg über 100 Schläge pro Minute verbunden ist, denn Schwitzen ist gesund!

Was ist bei einem Klinikaufenthalt wichtig?

Bei einer Behandlung im Krankenhaus ist es wichtig, bei jedem Patienten die genaue Vorgeschichte, Grunderkrankungen oder Allergien zu erfassen. Bei Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, ist dies besonders bedeutend. Das neue Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" hat das Ziel, die Qualität der Behandlung für Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes zu verbessern und damit ein Defizit in der stationären Behandlung zu beheben. Drei der zu erfüllenden Kriterien sind besonders wichtig: Es muss ein diabetologisch versierter Arzt zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und es muss gewährleistet sein, dass die Blutzuckerwerte bei jedem Patienten geprüft werden.

 

Auszeichnung bestätigt: Die RHÖN-Kreisklinik ist für Diabetes-Patienten geeignet

Als eine der ersten Kliniken in Deutschland erhielt die RHÖN-Kreisklinik dieses Zertifikat. Dr. Rainer Kuhn erklärt: „Wir haben an unserer Klinik ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird sofort Blut abgenommen und die Blutzuckerwerte werden bestimmt." Damit werden nicht nur die Diabetes-Patienten klar identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. DDG-Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz bilanziert: „Die Klinik hat eine fächerübergreifende Diabetes-Kompetenz. Die standardisierten Abläufe sind vorbildlich. Das ist eine Klinik, die die Nebendiagnose Diabetes ihrer Patienten ernst nimmt und bestmöglich berücksichtigt." Davon profitieren vor allem die Patienten. Denn ein gut eingestellter Diabetes trage dazu bei, die Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu verhindern.

Fakten zum Diabetes:

  • Der Typ 2-Diabetes wird rund 10 Jahre zu spät erkannt
  • 415 Millionen Erwachsene leiden weltweit an Diabetes; bis 2040 wird die Zahl auf über 640 Millionen Menschen ansteigen.
  • Bis zu 70% der Typ 2-Diabetes Erkrankungen können durch einen verbesserten Lebensstil verhindert oder verzögert werden. Das entspricht – berechnet auf das Jahr 2040 – 160 Millionen Erkrankungen.
  • In vielen Ländern ist Diabetes der Hauptgrund für Blindheit, kardiovaskuläre Erkrankungen, Nierenschäden und Beinamputationen.
  • Im Jahr 2015 wurde ermittelt, dass die weltweiten Ausgaben, um die Krankheit Diabetes und seine Folgeerkrankungen zu behandeln, bei rund 673 Millionen US-Dollar liegen.

Der Weltdiabetestag

Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation (International Diabetes Federation, IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) durchgeführt. Man hat den 14. November ausgewählt, da an diesem Tag Frederick G. Banting geboren wurde, der gemeinsam mit Charles Herbert Best 1921 das lebenswichtige Insulin entdeckte. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag ein offizieller Tag der Vereinten Nationen (United Nations, UN). Er wurde im Dezember 2006 in der Resolution 61/225 verabschiedet. Damit ist er, neben dem Welt-AIDS-Tag, der im Jahre 1988 ausgerufen wurde, der zweite Tag, der einer Krankheit gewidmet ist.

 

 

Pressekontakt:

Annekatrin Höppner
Leitung Standortkommunikation
RHÖN-KLINIKUM AG
Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 67-1596
E-Mail: annekatrin.hoeppner(at)rhoen-klinikum-ag.com

 

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