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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 20.11.2014

UKGM zum Bericht der 'Oberhessischen Presse' vom 19.11.14

Der Kaufmännische und der Ärztliche Geschäftsführer des Universitätsklinikums Marburg haben zum heutigen Bericht der „Oberhessischen Presse“ gegenüber den Beschäftigten des Klinikums Stellung genommen und auf einer Betriebsversammlung ihre Pläne zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage erläutert. Wir möchten die interessierte Öffentlichkeit und Vertreter der Presse darüber unterrichten.

Worum geht es? Wo steht das UKGM Marburg und was wollen wir anpacken?

  • Unsere Fähigkeit, dauerhaft gut für unsere Patientinnen und Patienten zu sorgen, hängt eng auch mit unserer wirtschaftlichen Gesundheit als Universitätsklinikum zusammen. Aus gutem Grund haben wir uns deshalb an der aktuellen Kampagne „Wir leisten mehr. Die Deutsche Hochschulmedizin“ (siehe auch www.uniklinika.de) beteiligt, um der Öffentlichkeit vor Augen zu führen, dass weite Teile unserer täglichen Leistungen nicht so vergütet werden, wie es nötig wäre. Wir fordern von der Politik eine auskömmlichere Finanzierung der Universitätsmedizin. Gleichzeitig müssen wir aber auch selber dort Hand anlegen, wo wir aufgefordert sind, dies zu tun. Und da gilt es gemeinsam anzupacken.
  • Die wirtschaftliche Entwicklung unseres Hauses ist nicht zufriedenstellend. Weil sich unser Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr wieder verschlechtert hat, haben wir uns vielfältige Gedanken über kurzfristig wirksame Maßnahmen gemacht. Mit Unterstützung der Beschäftigten wollen wir diese jetzt im Rahmen kleiner Veränderungen oder auch größerer Projekte umsetzen, damit wir die Universitätsmedizin in Marburg in 2015 und weiter in die Zukunft hinein stabilisieren und sichern – medizinisch und wirtschaftlich.
  • Wir werden verschiedene Maßnahmen einleiten müssen, um die Einnahmen zu erhöhen, die Kosten zu senken und unser Ergebnis dadurch zu verbessern. Neben den Sachkosten gilt es hierbei auch die Personalplanung an den tatsächlichen medizinischen Bedarf anzupassen. Diese Anpassung soll über natürliche Fluktuation erreicht werden.

Betriebsbedingte Kündigungen sind ausdrücklich nicht geplant! 

Durch vielfältige Einzelmaßnahmenund viele kleine Schrittewollen wir auf diesem Weg vorankommen. Insbesondere wollen wir dafür: 

  • auf Basis medizinischer Belegungskriterien, die von Klinikdirektoren und Oberärzten unseres Klinikums nach rein medizinischen Gesichtspunkten erarbeitet wurden, das Belegungsmanagement der Intensiv-, IMC- und Normalbetten verbessern und medizinische Fehlbelegungen abbauen. Dafür soll es neben diesen drei Betreuungsformen eine neue vierte Kategorie geben: „Pflege plus“. Sie wird zwischen den IMC- und den Normalbetten angesiedelt sein und die Normalpflege mit erhöhtem Pflegeaufwand abbilden. Wichtig ist: Niemand wird dabei Herabgruppierungen erleiden müssen. Im Zuge dieser Reform soll es auch zu einer Neuzuordnung von Betten und Kapazitäten kommen, damit klinische Fächer, bei denen eine hohe Patientennachfrage und sehr lange Wartezeiten bestehen, ihr Angebot weiter ausbauen können.

  • in einem Pilotprojekt ermitteln, wie die Mitarbeiter, die sich um die Behandlung, Betreuung und Unterstützung von Patienten kümmern, organisatorisch sinnvoller und zeitlich besser abgestimmt einsetzt werden können. Ziel ist es, die Pflegestation als bauliche und organisatorische Einheit wieder stärker als das eigentliche Behandlungs- und Betreuungszentrum für unsere Patienten heraus zu stellen. In diesem Kontext sollen die Stationsleitungen in ihrer Rolle weiter gestärkt werden.

  • die Pflegedirektion in ihrer Koordinationsfunktion stärken und ihr dafür im Rahmen einer Delegation u.a. die Zuständigkeit für die Physiotherapie und den Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung von der kaufmännischen Geschäftsführung übertragen. 

  • die Aufnahmeprozesse in den Verantwortungsbereich der Pflegedirektion überleiten – wie seit langer Zeit schon im StART sollen hierfür auch in der Notaufnahme Tätigkeiten von der Verwaltung auf die Pflege übergehen, damit administrative und pflegerische Abläufe besser verzahnt werden können.

  • die Bettenaufbereitung viel stärker dezentral organisieren – die Erkenntnisse eines entsprechenden Projektes sollen Schritt für Schritt in eine neue Organisation überführt werden. Durch die Beschaffung von über 200 neuen elektrischen Betten im nächsten Jahr soll darüber hinaus der Pflegeprozess unterstützt, die körperliche Belastung unserer Pflegekräfte vermindert und der Wartungsaufwand deutlich gesenkt werden.

  • in der Verwaltung ebenfalls weitere Veränderungen umsetzen. So soll z.B. im Geschäftsbereich Personalmanagement eine Zusammenführung der Bereiche Administration und Abrechnung erfolgen. 

Sie sehen: Viele kleine Schritte sind bereits eingeleitet, andere müssen noch folgen, damit das Universitätsklinikum Marburg auch in Zukunft medizinisch und wirtschaftlich weiter einem auf solidem Fundament steht . Dies alles wird in engem Dialog mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat erfolgen.

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