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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 02.10.2019

Selbsthilfegruppe für Herzmuskelerkrankungen am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt

Am Samstag, den 5. Oktober, trifft sich die Selbsthilfegruppe für Herzmuskelerkrankte am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt zum gemeinsamen Austausch zwischen Patienten, Angehörigen und Ärzten. Dr. Frank Gietzen, Oberarzt der Klinik für Kardiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, erläutert in seinem Vortrag Verlauf, Diagnose und Therapie der Erkrankung. Die Veranstaltung am Campus beginnt um 9:15 Uhr im Konferenzraum 1 (Haus 4).

Selten, aber oft mit deutlichen Beschwerden

Als hypertrophisch obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) wird eine ungewöhnliche Herzmuskelerkrankung bezeichnet, die nur etwa 0,2 - 0,3 Prozent der Bevölkerung betrifft. „Die Erkrankung kann bereits im Kindesalter auftreten, wird jedoch oft erst nach der Pubertät oder in höherem Lebensalter diagnostiziert. HOCM ist die häufigste Ursache für plötzliche Todesfälle bei Sportlern im Alter unter 30 Jahren“, erklärt der Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und interventionelle Kardiologie. HOCM wird nicht durch Rauchen, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit erworben, sondern wird von einem der beiden Elternteile auf die Hälfte ihrer Kinder vererbt.

Vielseitige Symptome

„Luftmangel bei Belastung, Brustschmerzen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen oder plötzliche Todesfälle sind typische Symptome für die Erkrankung“, sagt Gietzen. Sie führen zu einer Verdickung der Herzwände, insbesondere der Herzscheidewand, wodurch es zur Behinderung des Blutauswurfs und einer Pumpschwäche bei verkleinerten Herzkammern kommt. Die Klinik für Kardiologie unter Leitung der Chefärzte Prof. Dr. Sebastian Kerber und Prof. Dr. Thomas Deneke, verfügt als Herzzentrum über alle Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung dieser Herzmuskelerkrankung. Der Fachbereich Kardiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt gehört zu den größten Abteilungen dieser Fachrichtung in Deutschland.

Ungewöhnliche Behandlungsmethode

Möglich ist der Ersatz einer Herzoperation durch die Abwandlung einer Kathetertechnik, die seit mehr als 30 Jahren als Ballonaufweitung von Herzkranzgefäßverengungen erprobt ist. Bei Patienten mit HOCM wird der Ballonkatheter aber nicht dazu benutzt, um ein verengtes Gefäß auszudehnen, sondern um ein kleines Blutgefäß zu verschließen (TASH), dass die krankhaft verdickte Herzscheidewand mit Blut versorgt und den störenden Muskelwulst am Leben hält. Der Verschluss des Gefäßes wird erreicht, indem durch den Ballonkatheter 95 prozentiger Alkohol eingespritzt wird. Dadurch entsteht ein kleiner künstlicher Infarkt: der krankhaft verdickte Muskelwulst erhält kein Blut mehr und schrumpft. Im Ergebnis wird der Blutauswurf in die große Körperschlagader erleichtert und das Herz von zuvor erschwerter Pumparbeit entlastet.

Wiedersehen nach 16 Jahren

Die vom HOCM Deutschland e.V. gegründete Selbsthilfegruppe besteht seit 1996 und ragt wegen ihrer langjährigen bundesweiten Aktivität aus der Vielzahl anderer Selbsthilfegruppen heraus. „Nach 2003, als wir die Selbsthilfegruppe HOCM Deutschland e.V. erstmals in unserem Haus empfangen durften, führt nun der Weg zurück an den Campus Bad Neustadt“, freut sich Jochen Bocklet, Geschäftsführender Direktor des RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Neben der Darstellung des natürlichen Verlaufes der Erkrankung, werden Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten sowie der Einsatz von Defibrillatoren diskutiert. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

 

Ihr Kontakt

Stephanie Gross
Referentin Unternehmenskommunikation


RHÖN-KLINIKUM AG
Campus Bad Neustadt
Tel.: 09771 66-26101
E-Mail:
kommunikation(at)campus-nes.de

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